Trennung in Würde


Die Würde des Menschen ist zu achten und zu schützen. So steht es in unserer Verfassung. Wie sieht es mit der Würde und dem würdevollen Umgang aus bei Personalabbau oder personellem Austausch? 

Kündigungen, Vertragsauflösungen und Trennungen gehören zum Arbeitsleben. Doch Ethik, Firemenkultur, Sozialkompetenzen, Mittel und Good- oder Badwill spielen nun. Für die Person, die gehen muss kommt hinzu: Die Identifikation mit und über den Job! Teile der Würde: Integrität, Identität, Selbstwert und das "Gebrauchtwerden" und die "gesellschaftliche Teilhabe" sind bedroht.!

 

Job weg = Würde und Identität im Eimer! 




Jede und Jeden kann es treffen. Meine Erfahrung: Je höher die Qualifikation, desto höher der Fall und um so eher die "Würde im Eimer". Seit den Sechzigern gibt's Hilfe in Form von Outplacements - für beide Seiten. Hilfe für würdige, realistische und möglichst friedliche Trennungen von Arbeitsverhältnissen. Sehr unterschiedliche allerdings ...



Entscheidet sich der Arbeitgeber der ausscheidenden Person Hilfe zu bieten, kommt's auf das Motiv an: Bloss Alibi (... da kann man uns nichts nachsagen), Schutz des Unternehmensimage oder weil die scheidende Person es wirklich verdient würdig behandelt zu werden - so, dass man sich später wieder in die Augen sehen kann. Dass man sich mindestens zweimal im Leben begegnet ist abgedroschen,  aber trotzdem wahr.

Ganz schlimm sind Alibi-Outplacements. Zum Ordner "Perfekt bewerben" gibts eine Standardabseifung, vielleicht noch einen Persönlichkeitstest, Hausaufgaben und ein paar Sitzungen. Die entwürdigte Fach- und Führungskraft erfährt dann so, was sie wohl eh schon wusste. Schlimmer noch: Mangelnde Wertschätzung!  


Outplacementberater gibt es haufenweise in der Schweiz. Die Wahl des passenden Beraters ist u.a. Sache des Motivs: Alibi oder würdige und wertschätzende Lösung? Geht es um eine Trennung ohne Würdeverlust, also um echte Hilfe und um Schadensminderung, lohnt gute Abklärung allseits. Moralisch und auch monetär.


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